Netzwerkkabel - Aufbau und Anwendung

Netzwerkkabel - Aufbau und Anwendung

Aufgrund der endlos wirkenden Masse an Netzwerkkabeln, möchte ich hier über die Bezeichnungen und die allgemeinen Standards aufklären.

In der Elektronik haben alle Kabel Ihre exakte Bezeichnung, Länge und Verarbeitung. So kann eine Kabelbeschreibung beispielweise "Cat.5e 15m EIA/TIA 568 geschirmt S/UTP", lauten. Das Beispiel bezeichnet hier ein Kabel, welches zur Übertragung von Daten mit einem RJ45 Anschluss mit EIA/TIA 568 Standard verwendet werden kann. Viele Computer verwenden diesen Standard. Das Suffix "geschirmt" ist ein kleiner Zusatz zur Absicherung des Kabels vor äußeren Einwirkungen.

Widmen wir uns zuerst der Bezeichnung Cat.5e. Das Cat.5 Kabel ist mittlerweile veraltet und sollte nicht mehr verwendet werden. Die überarbeitete Version ist das Cat.5e. Alle Kabel mit der Bezeichnung Cat.5e arbeiten mit mindestens 100MHz, alle Cat.6 Kabel mit mindestens 250MHz und die Cat.7 Kabel bieten eine Frequenz mit 600MHz. Abweichungen von dieser Norm sind nicht untypisch. So gibt es auch Cat.6 Kabel, die mit 500MHz Frequenzbereichen arbeiten können, diese tragen aber meist die Bezeichnung Cat.6a.

Die Frequenz der Kabel klassifizieren die Übertragungsrate. So können Cat.5e Kabel maximal 1 Gigabit/s Übertragungen durchsetzen, während Cat.6a Kabel bereits 10 Gigabit/s unterstützen und die Cat.7 Kabel ermöglichen Übertragungen bis zu 100 Gigabit/s. Zwar ist es noch nicht möglich, im Heimnetzwerk 10/100 Gigabit Übertragungen zu nutzen, aber die Technologie ist für die Geschwindigkeiten bereits vorhanden.

Es gibt sogenannte Folien- oder Geflechtschirmungen. Bei manchen Kabeln werden sogar beide Typen verwendet. Zusätzlich zur Schirmung Diese Kabel können auch mit der ISO/IEC 11801 Norm klassifiziert werden. Das folgende Schema ist hier entscheidend:

Die Form der Bezeichnung ist immer im XX/YZZ Schema gehalten. XX steht immer für die Gesamtschirmung, Y für die Aderpaarschirmung und das ZZ für die Beschreibung "Twisted Pair" oder "Quad Pair". U steht in der Nomenklatur für ungeschirmt, F für einen Folienschirm, S für den Geflechtschirm und SF für ein Kabel mit Folienschirm und Geflechtschirm. Eine gültige Bezeichnung würde also: "S/UTP" lauten.

Die Abschirmungsqualität ist für den maximalen Durchsatz und die Reichweite mitverantwortlich. Je besser die Abschirmung und das Material, desto höhere Datenraten sind zu erwarten. Das Material spielt ebenfalls eine große Rolle. Je hochwertiger das Material, desto besser die Leitfähigkeit des Kabels. So hat Gold den besten Leitungswert, Kupfer den schlechtesten. Zudem bietet Gold eine bessere Lebensdauer, da es nicht anfällig für Korrosion und den daraus resultierenden Kabelbruch ist.

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Netzwerkkabeln gibt es noch die Lichtwellenleiter(LWL). LWL Kabel sind für schnelle Datenübertragungen über große Distanzen geeignet. Da die Preise dieser Kabel aber weit über die Preise für die normalen Netzwerkkabel hinausgeht, sind diese für den Normalgebrauch nicht geeignet.

Die LWL Kabel benötigen im Unterschied zu den normalen Kabeln eine andere Isolierung. Diese Isolierung ist meist aus Kunstharz gefertigt und ist meist nicht entflammbar, was den Nutzen in Großraumbüros verdeutlicht.

Abschließend bleibt also nur zu sagen, dass die Verarbeitung des Kabels durch den zukünftigen Arbeitsbereich und Umgebung entschieden werden sollte.